Frage:
Ist Chrom säurerestistent?
TipsyClaudi
2006-07-15 13:57:30 UTC
Ist Chrom säurerestistent?
Fünf antworten:
Raptor
2006-07-17 06:45:54 UTC
Hallo,



das kann man so pauschal nicht beantworten.



Es gibt eine Unzahl von Säuren.



Gold z. B. ist gegen die meisten Säuren resistent - aber "Königswasser" - ein Säuregemisch - löst auch Gold auf.



So ist Chrom gegen bestimmte Säuren resistent, gegen viele aber nicht.



Chrom ist ein relativ unedles Metall (steht weit unten in der galvanischen Spannungsreihe) - das ist auch der Grund, warum es - ähnlich wie Zink - als Rostschutz eingesetzt wird.
2006-07-18 05:50:02 UTC
Gegen manche säuren bestimmt!! Aber nicht gegen alle
2006-07-15 14:12:00 UTC
Nein

Mende
mausi76
2006-07-15 14:04:08 UTC
Chrom

Verteilung im Organismus und Funktion

Im Körper eines Erwachsenen befinden sich ca. 1,7 mg Chrom, das ergibt eine mittlere Konzentration von 0,02 mg/kg. Die Werte können jedoch mit der geographischen Lage schwanken; und da Chrom im Laufe des Lebens nicht angereichert wird, nimmt der Gehalt in den meisten Geweben auch mit zunehmendem Alter ab.

Die Essentialität von Chrom wurde festgestellt, als man die Wirkung von Bierhefe zur Behebung einer beeinträchtigten Glucosetoleranz entdeckte und den dabei aktiven Faktor als organischen Cr3+ Komplex, das ist der sogenannte Glucosetoleranzfaktor(GTF), identifizierte.

Im GTF ist dreiwertiges Chrom mit Nikotinsäure, Glycerin und Glutaminsäure verbunden. Aber nicht das gesamte in der Nahrung vorkommende Chrom besitzt auch GTF-Aktivität, es erwies sich nur der mit Äthanol

extrahierbare Anteil als biologisch aktiv. Der GTF hat eine hormonähnliche Wirkung, er ist für eine optimale Wirkung des Insulins auf insulinsensitive Gewebe erforderlich. Cr3+ unterstützt die Tätigkeit des Insulins, es hat selbst aber keine insulinähnliche Wirkung, es kann Insulin nicht ersetzen, ohne Insulin hat Chrom überhaupt keinen Einfluß auf die Glucosetoleranz. Dagegen sind Insulinsynthese und- stoffwechsel im Chrommangel nicht gestört, nur die Glucoseverwertung wird vermindert. Chrom wirkt indirekt und erhöht die Wirksamkeit des Insulins. Chrom dürfte ein essentieller Cofaktor für die Reaktionen des Insulins mit seinen Rezeptoren der Zellmembran sein.



Absorption und Exkretion:

Anorganische Chromverbindungen werden nur zu ca., 0,5-1% resorbiert, unabhängig von der Dosis. Sie sind biologisch unbedeutend und unterliegen keiner homöostatischen Regulation. Der Resorptionsmechanismus ist unbekannt.

Der organische Cr3+ Komplex (GTF) wird wesentlich besser ausgenützt, bei Ratten beträgt die Resorptionsrate 10-25%. Das resorbierte Chrom wird hauptsächlich renal ausgeschieden, während die im Kot enthaltene Menge den nicht resorbierten Teil repräsentiert. Die Chromausscheidung mit dem Harn beläuft sich auf ca. 3-15 _g/d.



Bedarf:

Der Chrombedarf des Menschen ist bis jetzt noch nicht genau berechenbar, unter anderem auch deswegen, weil die Wirkung des Chroms stark von der Form abhängt, in der es in der Nahrung vorliegt. Die Aufnahmemenge liegt im Mittel bei 60g/d mit einer Schwankungsbreite von 30 bis 140 _g/d, wobei man aber beachten muß, daß nicht das gesamte aufgenommene Chrom auch biologisch wirksam ist.

Im Chrommangelzustand, der wegen der schlechten Resorbierbarkeit von Chrom und dem geringen Chromgehalt der Nahrung leicht eintreten kann, sinkt die Glucoseverwertung ab. Im Körper besteht ein Chromspeicher, der durch Glucose bzw. Insulin mobilisiert wird. Es kann daher als ein Indikator für ein Chrommangel angesehen werden, wenn auf eine Erhöhung des Insulinspiegels keine oder nur eine ungenügende Erhöhung des Blutchromspiegels oder des Urinchroms folgt. Chrom wird im Urin als Reaktion auf einen Glucoseschub abgegeben, weshalb der Konsum von raffiniertem Zucker zur Chromabnahme im Körper beitragen kann. Chrommangelsymptome sind vor allem Wachstumsstörungen und Hornhauttrübungen, auch der Fett- und Proteinstoffwechsel werden verändert. Die meisten Erscheinungen sind damit erklärbar, daß das periphere Gewebe im Chrommangel in einem geringerem Ausmaß auf Insulin anspricht.. Durch Chromgaben kann jedoch die Reaktion des Gewebes auf Insulin wieder erhöht werden.

Beobachtungen über Chromintoxikation mit der Nahrung liegt für den Menschen nicht vor.



Vorkommen:

Die für den Menschen am besten verfügbare Form des Chroms ist der GTF aus der Bierhefe. Es wurden Versuche unternommen, den GTF aus der Bierhefe zu isolieren, aber die Substanz war zu labil. Bestimmte Lebensmittel haben einen höheren Anteil an biologisch aktivem Chrom als andere, das sind u.a. Shrimps, Hühnerfleisch, Schrotmehl, Schellfisch und Leber.

Die Entstehung von Chrommangel wird durch die Raffination von Lebensmitteln begünstigt, da es dabei zu hohen Verlusten an Chrom und auch an anderen essentiellen Spurenelementen kommt. Bei Cerealien z.B., die eine wichtige Chromquelle für den Menschen darstellen, lagert sich das Chrom in den Hüllenbereichen des Korns ab und wird bei der Vermahlung bis zu 40% abgereichert. Der ernährungsphysiologische Wert der Nahrung wird durch die Abreicherung von Spurenelementen während der Verarbeitung stark beeinträchtigt.

Nach Stichprobenuntersuchungen weisen Keimöle, Leber, Bierhefe, Käse, Brot und Rindfleisch relativ hohe Chromwerte auf, während Mehl, Magermilch, Hühnerfleisch und Schellfisch sehr wenig Chrom enthalten.

Das Chrom in grünblättrigen Pflanzen ist ohne biologische Aktivität. Auch Zucker enthält sehr wenig Chrom, das dazu noch in nahezu unverwertbarer Form vorliegt.
Schimmelreiter
2006-07-15 14:02:59 UTC
Schau mal bei wikipedia unter dem Begriff galvanik nach!

Crom ist nicht Säure resistent!

Chrom (von griech. chroma „Farbe“) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Cr und der Ordnungszahl 24. Die Verbindungen von Chrom haben viele verschiedene Farben und werden oft als Pigmente in Farben und Lacken verwendet.



Unter Galvanotechnik versteht man die elektrochemische Abscheidung von metallischen Niederschlägen (Überzügen) auf Gegenständen. Dabei wird durch ein elektrolytisches Bad Strom geschickt. Am Pluspol (Anode) befindet sich das Metall, das aufgebracht werden soll (z.B. Kupfer oder Nickel), am Minuspol (Kathode) der zu veredelnde Gegenstand. Der elektrische Strom löst dabei Metallionen von der Verbrauchselektrode ab und lagert sie durch Reduktion auf der Ware ab. So wird der zu veredelnde Gegenstand allseitig gleichmäßig mit Kupfer oder einem anderen Metall beschichtet. Je länger sich der Gegenstand im Bad befindet, umso stärker wird die Metallschicht (z.B. Kupferschicht).1761 entdeckte Johann Gottlob Lehmann ein orange-rotes Bleichromat-Mineral (PbCrO4) im Ural, das er Rotbleierz nannte. Weil er es als eine Blei-Eisen-Selen-Verbindung identifizierte, blieb Chrom noch unentdeckt.



1770 fand Peter Simon Pallas an gleicher Stelle ein rotes Bleimineral, das wegen seiner Rotfärbung Krokoit (von griech. krokos „safranfarben“) genannt wurde. Die Verwendung von Rotbleierz als Farbpigment nahm schnell zu. Ein aus Krokoit gewonnenes strahlendes Gelb, das Chromgelb, wurde zur Modefarbe, vielen sicher noch als „Postgelb“ in Erinnerung.



1797 gewann Louis-Nicolas Vauquelin Chrom(III)oxid (Cr2O3) aus Krokoit und Salzsäure. 1798 erhielt er verunreinigtes elementares Chrom durch Reduktion von Chrom(III)oxid mit Holzkohle. Dieses neu isolierte Element erhielt aufgrund der Vielfarbigkeit seiner Salze den Namen Chrom (von griech. chroma, Farbe). Spuren des neuen Elementes konnte Vauquelin auch in Edelsteinen wie Rubin und Smaragd nachweisen. Im 19. Jahrhundert wurden Chromverbindungen überwiegend als Farbpigmente verwandt. Ende des 20. Jahrhunderts werden Chrom und Chromverbindungen hauptsächlich zur Herstellung von korrosions- und hitzebeständigen Legierungen eingesetzt.

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Vorkommen



Chrom wurde fast nur als Chromit oder Chromeisenstein, (FeCr2O4) im Tagebau oder in geringer Tiefe abgebaut. Metallisches Chrom wird durch Reduktion des Erzes mit Aluminium oder Silizium gewonnen.



2003 förderte Südafrika 50 % des Weltbedarfs an Chromit. Andere nennenswerte Förderländer sind Kasachstan (15,2 %), Indien (12,1 %), Simbabwe (3,7 %) und Finnland (3 %).



Im Jahr 2000 wurden ungefähr 15 Millionen Tonnen marktfähiges Chromiterz gefördert. Hieraus ließen sich 4 Millionen Tonnen Ferrochrom mit einem Marktwert von 2,5 Milliarden Dollar gewinnen. Metallisches Chrom kommt in Lagerstätten sehr selten vor. In der Udatschnaja-Mine in Russland wird eine diamantenhaltige Kimberlit-"Pipe" ausgebeutet. In der reduzierenden Matrix bildeten sich Diamanten und metallisches Chrom.



Gewinnung und Darstellung



Das geförderte Chromiterz wird vom tauben Gestein befreit. Im zweiten Schritt erfolgt ein oxidierender Aufschluss bei ca. 1200° C zum Chromat:



4 FeCr2O4 + 8 Na2CO3 + 7 O2 ------> 8Na2CrO4 + 2 Fe2O3 + 8 CO2



Das Natriumchromat wird mit Wasser extrahiert und mit Schwefelsäure ins Dichromat überführt:



2 Na2CrO4 + H2SO4 ------> Na2Cr2O7 + Na2SO4 + H2O



Anschließend wird mit Kohlenstoff zum Chrom(III)-oxid und mit Aluminium zum elementaren Chrom reduziert. Chrom kann nicht durch Reduktion mit Kohle aus den oxidischen Erzen gewonnen werden, da hierbei Chromkarbid entsteht. Reineres Chrom wird durch elektrolytische Abscheidung des Cr3+-Ions aus schwefelsaurer Lösung dargestellt. Entsprechende Lösungen werden durch Auflösen von Chrom(III)-oxid oder Ferrochrom in Schwefelsäure hergestellt. Ferrochrom als Ausgangsstoff erfordert allerdings eine vorherige Abtrennung des Eisens.



Extrem reines Chrom wird durch weitere Reinigungsschritte nach dem van-Arkel-de-Boer-Verfahren erzeugt.



Ferrochrom wird durch Reduktion von Chromit im Lichtbogenofen bei 2800 °C erzeugt.





Eigenschaften

hochreiner Chromkristall

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hochreiner Chromkristall



Chrom ist ein stahlgraues, korrosions- und anlaufbeständiges hartes Metall, das im Urzustand zäh, form- und schmiedbar ist.



Häufige Oxidationsstufen des Chroms sind +2, +3 und +6, wobei +3 die beständigste ist. In der Oxidationsstufe +6 ist es ein sehr starkes, aber auch giftiges Oxidationsmittel.

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Verwendung



Chrom und Chromverbindungen werden für die verschiedenstartigen Anwendungen eingesetzt:



* Hartverchromung: Galvanisches Aufbringen einer bis zu 500 μm dicken Verschleiß- und Korrosionsschutzschicht direkt auf Stahl, Gusseisen, Kupfer. Auch Aluminium kann nach dem Aufbringen einer Zwischenschicht verchromt werden (Hartverchromte Aluminiumzylinder im Motorenbau).



Eine Chromfelge, besonders in der Tuning-Szene sehr beliebt.

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Eine Chromfelge, besonders in der Tuning-Szene sehr beliebt.



* Dekorverchromung: Galvanisches Aufbringen einer < 1 μm dicken Cr-Schicht als Dekor mit einer korrosionsschützenden Zwischenschicht aus Nickel oder Nickel-Kupfer. Sehr oft werden auch Kunststoffteile verchromt. Ein Ersatz für die Dekorverchromung ist das Achrolyte-Verfahren.

* Legierungselement: In korrosions- und hitzebeständigen Edelstählen und NE-Legierungen.

* Katalysator: Um chemische Reaktionen zu ermöglichen oder zu beschleunigen.

* Chromit: Zur Herstellung von Formen für das Brennen von Ziegelsteinen.

* Färben von Glas: Chrom(III)-Verbindungen färben Glas smaragdgrün, Chrom(VI)-Verbindungen gelb.

* Chromate und Chromoxide: Werden als Farbpigmente in Farben und Färbemitteln verwandt.

* Kaliumdichromat: Wird als Reinigungsmittel für Laborgeräte aus Glas (in Schwefelsäure (als Chromschwefelsäure, welche stark krebserregend ist) gelöst) und als Titrationsmittel verwendet, sowie als Fixiermittel in industriellen Färbebädern. Kaliumdichromat und Ammoniumdichromat sind die lichtempfindliche Substanz in Chromgelatineschichten der frühen Photographie. Siehe Edeldruckverfahren.

* Chrom(IV)-oxid, Chromdioxid, CrO2: ein schwarzes ferromagnetisches Pulver für die Herstellung von Magnetbändern mit einem besseren Signal-Rausch-Verhältnis als konventionelle Eisenoxid-Magnetbänder, da Chromdioxid eine höhere Koerzivität besitzt.

* Chromgerbung: Ist das wichtigste Verfahren zur Herstellung von Leder.







Das Chromat-Dichromat-Gleichgewicht



In wässrigen Lösungen liegt zwischen den beiden jeweils sechswertigen Dichromat-Anionen (Cr2O72-, orange) und Chromat-Anionen (CrO42-, gelb) ein chemisches Gleichgewicht vor, das pH-abhängig ist. Säuert man eine verdünnte gelbe Chromat-Lösung an, gibt man also H+-Ionen dazu, so verschiebt sich nach LeChatelier das Gleichgewicht in Richtung des Dichromates, die Lösung färbt sich orange.



2CrO42- + 2H+ <--> Cr2O72- + H2O





Nachweise

Grünes Chrom-III-chlorid: Im Alkalischen Bad wird das zur Ammoniumsulfidgruppe gehörende dreiwertige,grüne Chrom zum gelben Chromat oxidiert (Redoxreaktion)

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Grünes Chrom-III-chlorid: Im Alkalischen Bad wird das zur Ammoniumsulfidgruppe gehörende dreiwertige,grüne Chrom zum gelben Chromat oxidiert (Redoxreaktion)



Chrom-III-salze ergeben im Kationentrenngang bei der Nachweisreaktion mit dem "Alkalischen Bad" (Ätznatron in konz. Wasserstoffperoxidlösung) gelbe Chromatlösungen, die im Sauren zu orangem Dichromat reagieren:



3 H2O2 + 2 Cr3+ + 10 OH- ---> 2 CrO42- (gelb) + 8 H2O'



(Achtung: Chromate und Dichromate sind krebserregend, giftig! Entgiftung durch Zugabe von Säure und Metall, wobei durch Einwirkung des Reduktionsmittels naszierender Wasserstoff wieder grüne Chrom-III-ionen entstehen).





Ein charakteristischer Nachweis für Cr(VI) ist die Bildung von blauem Chrom(VI)-Peroxid, CrO(O2)2 (Oftmals auch als CrO5 beschrieben). Hierzu wird die Lösung mit Salpetersäure (HNO3) angesäuert und mit 1ml eines Ethers oder Amylalkohols überschichtet und mit wenigen Tropfen Wasserstoffperoxid (H2O2) versetzt und geschüttelt. Eine Blaufärbung des Ethers zeigt Chrom(VI)-Peroxid an. Der Ether dient hier nur als Stabilisator, da sich das Chromperoxid sonst nach einiger Zeit unter Sauerstoffentwicklung wieder zersetzt.



Cr2O72- + 4H2O2 + 2H+ --> 2CrO(O2)2 + 5H2O



Zersetzung: 4CrO(O2)2 + 12H+ --> 4Cr3+ + 6H2O + 7O2





Auch bei den Vorproben tritt beim Schmelzen der Salzperle mit Phosphorsalz NaNH4HPO4 oder Borax (Dinatriumtetraborat) Na2B4O7 tritt eine charakteristische Färbung mit Schwermetallsalzen auf (mit Cr3+ grün). Bei der Oxidationsschmelze mit Soda und Salpeter hingegen wird Chrom-III zu Chromat oxidiert (Gelbfärbung).



Sicherheitshinweise



Metallisches Chrom und Chrom(III)-Verbindungen sind gewöhnlich nicht gesundheitsschädigend. Oral aufgenommene Chrom(VI)-Verbindungen sind im Gegensatz dazu als äußerst giftig einzustufen. Die letale Dosis entspricht einem halben Teelöffel. Chrom(VI)-Verbindungen sind seit langem als krebserregend bekannt und werden unter anderem in Kühlsystemen als Korrosionsschutzmittel verwandt. Die meisten Chrom(VI)-Verbindungen verursachen Irritationen an Augen, Haut und Schleimhäuten. Chronischer Kontakt mit Chrom(VI)-Verbindungen kann bei unterlassener Behandlung zu bleibenden Augenschäden führen.



1958 empfahl die WHO (World Health Organization) für Chrom(VI)-Verbindungen eine maximal zulässige Konzentration von 0,05 mg/Liter im Trinkwasser. Auch nachfolgende Untersuchungen führten zu keiner Anpassung dieser Empfehlung.



Chrom(VI) ist seit 2006 in der Elektroindustrie (EU Richtlinie über Elektrogeräte) und ab 2007 in der Automobilindustrie (EU-Altautorichtlinie) verboten.



Verbindungen und ihre Verwendung



Das orangefarbene Kaliumdichromat ist ein kräftiges Oxidationsmittel: In schwefelsaurer Lösung werden primäre Alkohole leicht in die betreffenden Aldehyde umgewandelt, was man zum halbquantitativen Nachweis von Alkohol in der Atemluft nutzen kann. Im Laborbereich wurde es in Form von Chromschwefelsäure zur Reinigung von Glasgeräten verwendet. Beim Kontakt mit Chloridionen wird jedoch das flüchtige, krebserregende Chromylchlorid (CrO2Cl2) gebildet (Abzug!).



Chromgrün, das grüne Chrom(III)-oxid (Cr2O3) wird als Emaillefarbe und zum Glasfärben (grüne Flaschen) verwendet.



Chromgelb, ein gelbes Bleichromat (PbCrO4), dient als brillant gelbes Farbpigment und wird zur iodometrischen Bestimmung von Blei genutzt. Das Chromgelb, das als Künstlerfarbe Anwendung findet, ist je nach Herstellung ein Bleisulfat/ Bleichromat (etwa 2PbSO4·PbCrO4). Das Pigment wurde 1809 von Vauquelin entdeckt und seit 1820 kommerziell in Deutschland hergestellt. Chromgelb hat ein hohes Deckvermögen, seine Lichtstabilität hängt von dem Gelbton ab. Chromgelb wird kaum in der Ölmalerei verwendet. Vincent van Gogh allerdings verwendete Chromgelb u.a. in den berühmten Sonnenblumenbildern, die in Öl auf Leinwand ausgeführt sind. Diese leiden jedoch heute teilweise unter einer Verfärbung der Gelbtöne, die durch den Zerfall des Pigments Chromgelb zu Bleisulfid verursacht wird.



Der Kunsttechnologe Prof. Christoph Krekel von der Kunstakademie Stuttgart zu der Verwendung des Pigments Chromgelb: „Die Maler haben sich auf das Chromgelb gestürzt, weil es ein sehr brillantes Gelb ist - es hat eine große Farbintensität, das heißt, man konnte mit Hilfe dieses neuen gelben Farbtons eine sehr viel leuchtstärkere Malerei herstellen“.



Chromgelb ist auch eine wichtige Farbe bei der Fälschungsanalyse "alter" Gemälde.



Chromsäure mit der hypothetischen Struktur H2CrO4 existiert nur in verdünnter wässriger Lösung. Als Anion existiert sie in einigen Chromaten und Dichromaten.



Das Anhydrid der Chromsäure, Chrom(VI)-oxid wird als Chromsäure bezeichnet.

Chrom(VI)-oxid

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Chrom(VI)-oxid



Kleine Kuriosität: Es gibt wohl kaum ein Reduktionsmittel, das so schnell Sauerstoff aus der Luft aufnimmt wie Cr(II). Aber auch ohne Luftzutritt sind Cr(II)-Lösungen nur dann kurze Zeit stabil, wenn sie aus reinstem Chrom (z. B. Elektrolytchrom) gewonnen werden.





Literatur



* Reinhard Schliebs: Die technische Chemie des Chroms. Chemie in unserer Zeit 14(1), S. 13 – 17 (1980), ISSN 0009-2851





Streng genommen wird noch zwischen der Galvanoplastik oder auch Galvanoformung, der elektrolytischen Herstellung von metallischen Gegenständen, und der Galvanostegie, der Herstellung metallischer Überzüge, unterschieden. Der Begriff Galvanostegie ist heute fast vollständig durch den allgemeinen Begriff Galvanotechnik ersetzt worden. Weil immer weniger Reiterstandbilder benötigt wurden, geriet auch die Galvanoplastik etwas in Vergessenheit, erlebte aber eine kleine Renaissance im Zusammenhang mit der Mikrosystemtechnik, und zwar als Mikrogalvanoformung, auch Lithografisch-galvanische Abformung (LIGA)-Technik genannt. Eine weitere Anwendung findet die Galvanoplastik beim Formenbau für das Spritzgiessen von Kunststoffen.





Als Chromelektrolyte bezeichnet man wässrige Lösungen auf Chromsäurebasis (H2CrO4). Sie dienen in der Galvanotechnik zum Verchromem von Metalloberflächen. Sie sind stark ätzend und haben einen schlechten Wirkungsgrad von meist etwa 25, höchstens aber 50 Prozent, da mit dem größten Teil des zugeführten Stroms Wasserstoff entwickelt wird. Bisherige Versuche den Wirkungsgrad zu erhöhen waren nur mäßig erfolgreich. Des Weiteren sind für die Abscheidung von metallischem Chrom Fremdsäuren nötig, meist Schwefelsäure oder Sulfonsäuren.



Wegen der hohen Krebsgefahr, die von Chrom-(VI) ausgeht, müssen die Dämpfe abgesaugt oder unterdrückt werden, was mit speziellen Tensiden möglich ist. Chromelektrolyte auf Basis des ungiftigen Chrom-(III) werden derzeit erforscht, sie sind für die Produktion derzeit jedoch kaum geeignet oder auf Spezialfälle beschränkt. Neuerdings gibt es vor allem in England Lohngalvaniken die Chrom-(III)-Elektrolyte verwenden. Das Einsatzgebiet bildet dabei vorwiegend die Armaturenindustrie, da Chrom-(III)-Elektrolyte das Grundmaterial weniger angreifen und besser Streuen. Eine gute Streuung bedeutet, dass auch an strombenachteiligten Stellen Metall abgeschieden wird


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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